Die Revolution der Kaffeeindustrie: Die bittere Wahrheit über unseren Kaffee

Aristokratische Bohnen, unbezahlbare Kapseln: ein milliardenschweres Geschäft. Leider jedoch nicht für die Menschen, die den Kaffee für uns schöpfen.

Die Entwicklung unseres Kaffees

Der Kaffee gilt ja bekanntlich schon länger als eines der Lieblingsgetränke Deutschlands. Trotzdem war er Jahrzehnte lang ein Langweilerprodukt, welches von der Werbung mühselig auf den Status eines „Verwöhnungsaroma“ gehoben werden musste. Heutzutage ist das ja bekanntlich anders. Kaffee gilt als Luxusgut und Lifestyle-Accessoire. Jedenfalls wird er als dieses suggeriert. Brühkapseln, welche Angeblich von bekannten Personen wie George Clooney benutzt werden sollen, werden in den Filialen von Nespresso wie wertvolle Schmuckstücke vom Juwelier ausgestellt. Auch Starbucks banalisiert seine Pappbecher immer mehr zu den Luxusgütern hoch.

Vor zwei Jahrzehnten zeigte die Kaffeewerbung noch behagliche Familienfeste und das Starbucks Geschäft stand für eine sogenannte Laptop-Elite. Dann kamen Größen wie George Clooney auf einen Nespresso vorbei. Er brachte den mannigfaltigen Kaffee aus dem Automaten mit, um genauer zu werden aus den Pads / Kapseln. Und da war er, der Spitzenespresso für unser Zuhause, bequem angerichtet wie eine Fertigpizza aus dem Backofen.

Erzählungen für das postglobalisierte Zeitalter gehören bei diesem Geschäft ja bekanntlich dazu. Um genauer zu sein gehören genau diese Geschichten zum Erfolg der Kaffeeindustrie. Doch die Realität hinter den ganzen Geschichten wird von kaum jemanden erzählt. Die harte Herangehensweise der Spekulanten, welche den Rohstoffpreis des Kaffes nach eigenem Belieben hoch und runter jagen. Die Weltweite Anhäufung des Marktes. Den globalisierten Röst-Protektionismus. Den Blödsinn der unbezahlbaren Espressomaschinen. Und die erniedrigende Qualität des Vakuumgesöffs aus unseren Supermärkten.

Kaffee als eigener Industriezweig

Nebenbei gesagt beträgt der Markt für Kaffeebohnen satte 50 Milliarden Euro im Jahr, was ihn somit zu einem der wichtigsten Rohstoffe macht. Fast eine Billion Tassen an Kaffee gehen jährlich weltweit durch die Maschinen. In Deutschland allein trinkt durchschnittlich jeder erwachsene 162 Liter von dem schwarzen Wachmacher.
Für die Abnehmer wird der Kaffee immer wieder als etwas Neues erfunden, immer wieder in andere neue Verpackungen gesteckt. Doch die Geschichte, die zu diesem Markt gehört ist wahrlich eine Uralte. Sie legt uns dar, dass viel von dem, was heute als Globalisierung gewertet wird, eigentlich noch inakzeptabler Kolonialismus ist.

Interessant ist, dass eine Kapsel von Nespresso 5,2 Gramm an Kaffee enthält. Jene kostet 30 bis 40 Cent, je nach dem. Wenn man diesen Wert hochrechnet, kommt man bei 60 bis 80 Euro pro Kilogramm heraus.

Marketing für die Kaffeepads

Philips brachten mit ihrem Konzept der Senseo einen echten Newcomer auf den Markt. Ein Produkt, welches ein sehr stimmiges Marketingkonzept besitzt und durchaus als wahrlich innovativ beschrieben werden kann. Ein Kernvorteil des Kaffee-Pad-Automaten stellt für den Verbraucher von Anfang an die saubere Bedienung ganz ohne offene Kaffee-Beutel da. Die Automaten arbeiten mit sauberen Pads, welche zusätzlich keinen Verlus des Aromas versprechen. Nach dem Prinzip her also immer noch ein gewöhnlicher Filterkaffe, jedoch perfekt portioniert in eingeschlossenen Kapseln. Der Pad-Kaffee ist zwar nicht für Kannentrinker geeignet, sichert jedoch immer einen frisch zubereitet und warmen Kaffee. Alleine diese Neuerung brachten damals einen massigen Schwung in den als vorher gesättigten Markt geltenden Kaffeemarkt.

Bildquelle: unsplash.com – Mike Kennally(c)

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